Sonntag, 12. Oktober 2008

First week at uni


So, nachdem alle Willkommens- und Kennenlernaktivitäten, sei es von der Uni, von der SUSU (Southampton University Student Union), von Erasmus oder von der School of Humanities, vorüber waren, ging es am vergangenen Montag ans „richtige“ Studieren.
Nach ersten, nennen wir sie mal „logistischen“ Problemen, die mich davon abhielten den Linguistik-Kurs „Discourse Analysis“ am Montag zu besuchen (habe nicht mitbekommen, dass der Kurs von 14 auf 10 Uhr verschoben wurde), habe ich mich mit Maddy, der Verantwortlichen für International Students, getroffen, um meinen Stundenplan fertig zu stellen. Leider erfuhr ich dort, dass bei mir zwei Kurse gestrichen wurden, sodass ich mich noch mal umentscheiden musste. Letztendlich hatte ich dann Montag Nachmittag meinen „teaching timetable“ erstellt. Über das uni-interne Netzwerk-Tool “Blackboard“ kann ich mir diesen jederzeit anschauen, Mitteilungen von den Dozenten lesen und nachschauen ob ich irgendwelche Aufgaben machen muss. Ist echt eine tolle Sache und um einiges besser als das WebCT-System der Uni Frankfurt.
Am Dienstag habe ich dann mal wieder leichte Orientierungsprobleme und habe deshalb den ersten Teil einer „double Unit“ verpasst, weil ich auf dem falschen Campus nach dem Raum gesucht habe. Als ich aber zur zweiten Hälfte kam, hab ich mich gleich bei Dr. Glenda Leeming, Dozentin und meine persönliche Tutorin mit sehr mütterlicher Ausstrahlung, entschuldigt und damit war die Sache gegessen. Nachmittags hatte ich dann noch einen Deutsch-Übersetzungskurs. War ganz witzig mit Engländern deutsche Texte zu übersetzen und zu hören wie die Leute deutsch sprechen.
Mittwoch hatte ich zum frühmöglichsten Zeitpunkt, um 9 Uhr, einen Kurs über „Travelwriting from Medieval to Early Modern Period“, den ich gezwungenermaßen nehmen musste. Man mag es kaum für möglich halten, aber ich habe auch auf Anhieb den Raum gefunden!!! In diesem Kurs muss ich viel Alt-Englische Texte aus dem Mittelalter lesen und interpretieren – nicht wirklich mein Ding… Dazu kommt, dass ich mir Bücher im Gesamtwert von ca. 50 Pfund kaufen müsste. Naja, dazu später mehr.
Am Donnerstag hatte ich morgens um 9Uhr wieder Travelwriting und später 3 Units (eine Unit ist immer 45min lang) meines englischen Sprachkurses, für den ich zu Beginn des Semesters einen Einstufungstest (Grammer test, Essay und kurzes Interview) machen musste. Nebenbei, ich bin auf einer Skala von 1-7 in Level 5 eingestuft worden. Dort haben wir nur eine kleine Übung gemacht und die üblichen Formalitäten (Kursaufbau, Kontaktadressen usw.) abgeklärt.
Am Freitag um 14Uhr (ja, ich gehe hier sogar freitags in die Uni!) hatte ich dann die zweite Unit von „Discourse Analysis“, von der ich ja den ersten Teil verpasst habe. Die Wahl des Kurses war zwar auch nur eine Notlösung, aber das Ganze hat sich sehr gut angehört und scheint echt Spaß zu machen.
Nachdem ich von einer Kommilitonin gehört habe, dass sie einen Kurs hat streichen lassen, weil ihr der Zeit- und Arbeitsaufwand zu groß ist, sah ich meine Chance gekommen den „Travelwriting“-Kurs zu canceln. Habe direkt eine Email an Maddy geschrieben und erklärt, dass mir das Alles zu schwer ist, zu viel wird und dass ich ja auch was von Land und Leuten haben möchte und nicht nur in der Bibliothek hocken und Essays schreiben (muss selbst ohne den Kurs insgesamt Essays im Umfang von 9000 Wörtern schreiben) will. Sie antwortete direkt und hatte vollstes Verständnis. Das heißt, dass der Kurs gestrichen, ich Geld und Arbeit gespart habe und jetzt nur noch 8 SWS habe. So kann ich das Ganze also etwas lockerer angehen lassen kann. :-)

Generell kann man aber zur Uni sagen, dass man viel mehr Zeit abseits der Kurse aufbringen muss und die Anforderungen viel höher sind als in Deutschland. Die Dozenten und Mitarbeiter der Uni sind alle sehr, sehr hilfsbereit und man hat meistens das Gefühl, dass man wirklich Hilfe bekommt und man mit Problemen nicht allein gelassen wird.
Die Anzahl der Kursteilnehmer ist viel kleiner als in Frankfurt. Kurse mit 4,5 oder nur 6 Leuten sind keine Seltenheit. Da ist man viel mehr gefordert und kann sich nicht irgendwo in der letzten Reihe verstecken und sich durchmogeln (Habe ich auch natürlich in Deutschland nie gemacht…).

Abschließend muss ich sagen, dass ich nach der ersten Woche einen sehr positiven Eindruck von der Uni, den Leuten und den generellen Strukturen im britischen Bildungssystem habe. Ist schon besser organisiert als in Frankfurt und Uni wird, durch Parties, das Uni-Pub, Clubs und Societies, zum Lebensmittelpunkt der Studenten gemacht. Find ich echt eine ganz gute Sache…

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